Grasleben und seine Ortsteile liegen gewissermaßen dem Lappwald zu Füßen am östlichen Rand des Landkreises Helmstedt. Die Ortschaften blicken auf eine bewegte Geschichte zurück.
So wurde der Fliegerhorst Mariental in den Jahren 1937–1940 in unmittelbarer Nähe des Lappwaldes beim Dorf Mariental errichtet. Während des Zweiten Weltkriegs nutzte die Deutsche Luftwaffe den Standort zunächst für Ausbildungszwecke. Gegen Ende des Krieges stationierte die Wehrmacht hier auch ein Kampfgeschwader. Einen Luftangriff der Alliierten 1944 überstand der Fliegerhorst mit nur geringen Schäden. Britische Einheiten übernahmen den Fliegerhorst kurz nach Ende des Krieges und sprengten die militärischen Befestigungsanlagen, sodass nur die Zivilgebäude erhalten blieben. In den 1960er-Jahren entstanden auf und an dem ehemaligen Kasernengelände im neuen Ortsteil Mariental-Horst Wohnhäuser. Auch die Kasernenbauten fanden Verwendung als Mietwohnungen. Das frühere Flugfeld wird seitdem landwirtschaftlich genutzt.
Camping- und Badespaß in Mariental und Grasleben
Unweit von Mariental-Horst kommen Campingfreunde voll auf ihre Kosten. Der Campingplatz „Am Loosteich“ ist ganzjährig geöffnet und lädt in direkter Waldlage zum Wandern, Radfahren und Entspannen ein. Im Umkreis von maximal 100 Kilometern liegen gut erreichbar die Großstädte Hannover, Magdeburg und Wolfsburg. Der Campingplatz verfügt über 150 Stellplätze. Seit einigen Jahren bietet er Mietunterkünfte der besonderen Art an. In zu Minihotels ausgebauten Holzfässern können bis zu vier Personen außergewöhnlich, aber sehr gemütlich übernachten. Auch für das gemeinsame Familienfrühstück ist hier noch Platz.
An warmen Sommertagen lädt das Freizeitbad Grasleben zu einem ausgiebigen Badeausflug ein. Der Clou: Sie baden nicht in Chlorwasser, sondern in leicht salzhaltigem Wasser, das besonders hautverträglich ist. Ein Imbisswagen mit warmen Snacks, kühlen Getränken und Eis sorgt dafür, dass niemand Hunger oder Durst leiden muss.
Noch heute prägen die Förderanlagen des Steinsalzwerks Braunschweig-Lüneburg das Ortsbild von Grasleben. Es ist das letzte von insgesamt fünf Steinsalzbergwerken in Niedersachsen und verfügt über eine angegliederte Aufbereitungsanlage für Speise-, Auftau- und Industriesalze. Diese Salze kommen beispielsweise in Kältemitteln oder in Chlor-Alkali-Anlagen zum Einsatz. Die Salzschichten entstanden vor 260 Millionen Jahren. Die Lagerstätte erstreckt sich über die Landesgrenze bis nach Sachsen-Anhalt hinein und wird von einem 60 Kilometer langen unterirdischen Straßennetz durchzogen. Werkstätten, Ersatzteillager und andere Versorgungseinrichtungen gewährleisten mehrere Hundert Meter unter der Erdoberfläche den reibungslosen Ablauf des Betriebs.
Zwischen Grasleben und dem Nachbarort Weferlingen befand sich bis zum Winter 1989/90 die unüberwindbare innerdeutsche Grenze. Eine Hinweistafel erinnert die Besucher an diese Zeit.
Im Museum Markgrafscher Hof in Grasleben können Besucher in verschiedenen Ausstellungen und Vorträgen etwas über die Ortsgeschichte und die erdgeschichtliche Landschaftsentwicklung der Region erfahren. Berühmtheit über die Grenzen der Region hinaus hat die hier gewachsene und präsentierte Salzstreuer-Sammlung mit mehr als 4000 verschiedenen Exemplaren erlangt. Ganzjährig finden im Museumshof Veranstaltungen wie beispielsweise Oldtimer-Treffen, Feste und Weihnachtsflohmärkte statt.
